Meine Philosophie einer pferdegerechten Dressur ergibt sich aus der feinen, anspruchsvollen Reiterei längst vergangener Zeiten.
Ein Reiten, bei dem nicht Sport, sondern die Kunst im Vordergrund stand. Zwei ihrer wahrscheinlich größten Meister waren François Robichon de la Guérinière und François Baucher.
Während zu La Guérinières Zeit nur ein bestimmter Pferdetyp zum Reitpferd ausgebildet wurde, werden heute Pferde unterschiedlichster Rassen, Größen und Proportionen geritten.
Diese Unterschiede können einige Probleme während der Ausbildung verursachen.
Um diesen Pferden dennoch gerecht werden zu können, bedarf es einer individuellen Herangehensweise. Hilfszügel spielen für mich dabei keine Rolle.
Es gibt keinen Hilfszügel, der das Gefühl der Hände und Finger ersetzen könnte.
Mit ähnlichen Voraussetzungen war man zur Zeit Bauchers konfrontiert. Ihm gelang es, Methoden zu entwickeln, auch vermeintlich unbegabte Pferde bis zu höchstem Niveau auszubilden. Viele seiner Erkenntnisse können auch heute zu einer harmonischen Pferdeausbildung beitragen.
Für mich ergibt sich daraus die Philosophie der „Légèreté“ (Leichtheit).
Diese Leichtheit bezieht sich auf ein Pferd, das im Gleichgewicht, entspannt, leicht an der Hand und leicht am Schenkel ist.
Erreicht wird dies durch eine Ausbildung, in dessen Zentrum der Respekt vor dem Pferd steht. Sie ist logisch für Pferd und Reiter und steht zu keiner Zeit im Widerspruch zu der Natur des Pferdes und dem Gesetz der Schwerkraft.
Eine durchdachte, flexible Ausbildung kann auch den unterschiedlichsten Pferden stets gewaltlos begegnen.
Peter Aßmann
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